Ein Stellwerk auf dem Schreibtisch

Die Deutsche Bahn will den Zugverkehr in Deutschland per Mausklick steuern. Entlang der Strecke von Köln nach Trier lässt sich besichtigen, was der Umbruch bedeutet.

Wenn in Köln-Deutz ein Zug losfährt, stellen dafür Juliane Graumüller und ihre Kollegen die Weichen – aus knapp 70 Kilometern Entfernung. Sie sind Fahrdienstleiter in der Betriebszentrale der Deutschen Bahn in Duisburg und steuern von dort aus täglich rund 8500 Züge in NRW per Mausklick. Datenkabel leiten die Kommandos in Bruchteilen von Sekunden an die Weichen weiter, die sich dann vollautomatisch stellen – hebeln und kurbeln muss hier niemand mehr, um Gleise per Drahtzug umzulegen. Ein elektronisches Stellwerk macht es möglich.

„Automatisierung ist das Stichwort“, sagt Stefan Panske, Leiter der Betriebszentrale (BZ) in Duisburg. Die Fahrpläne sind in der Software des elektronischen Stellwerks hinterlegt, der Computer lenkt die Züge. Er überprüft, ob die Strecke frei ist, leitet den Stellbefehl an die Gleise weiter und gibt dem Lokführer Grünes Licht.

Gefordert ist Fahrdienstleiterin Juliane Graumüller nur, wenn es Unregelmäßigkeiten gibt. Ist zum Beispiel eine Weiche defekt, muss sie Züge mit einigen Mausklicks umlenken. Sie entscheidet auch, ob ein Zug warten und einen anderen vorbeifahren lassen muss, wenn ein Fahrplan aus dem Takt gerät. „Dann wird der Fahrdienstleiter zum Mausakrobaten“, sagt Stefan Panske. „In der Regel können meine Leute aber ganz relaxed vor ihrem Bildschirm sitzen.“

Alle Stellwerke auf der Strecke Köln-Deutz bis Trier Hbf im Überblick. Klicken Sie auf die einzelnen Stellwerke für weitere Infos!

 

Wie hart die Arbeit der Fahrdienstleiter in alten Stellwerken ist, lesen Sie auf der nächsten Seite.

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